Brandmalerei Anleitung
Einfache Motive und Schriftzüge eignen sich bestens für Anfänger der Brandmalerei.
Schritt für Schritt zum ersten Kunstwerk!
Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt dein erstes Motiv oder Schriftzug in Holz brennen kannst. Viel Spaß!
Einführung
Diese Brandmalerei Anleitung richtet sich an Anfänger des Brandmalens und soll dir in einfachen Schritten zeigen, wie die Technik funktioniert und welche Vorbereitungen notwendig sind um schnell loslegen zu können mit diesem spannenden und kreativen Hobby!
Übrigens: Wer lieber etwas “handfestes” zum “offline”-Nachlesen haben möchte, demjenigen empfehle ich dieses wirklich gelungene Buch von Annette und Marino Heber:
1.) Vorbereitung
Bevor wir mit dem Brandmalen beginnen können, benötigen wir zunächst einmal das passende Werkzeug sowie die entsprechende Schutzausrüstung.
Bevor wir beginnen können, brauchen wir das entsprechende Werkzeug und Arbeitsmaterial
Lege die Schutzkleidung an (z.b. Atemschutzmaske, Schutzbrille und optional den Gehörschutz fürs Schleifen) bevor du mit der Arbeit beginnst.
Bereits jetzt kannst du die Brennstation oder den Brennstift einschalten und ihn auf die gewünschte Temperatur einstellen.
In dieser Anleitung verwende ich sehr weiche Sperrholzplatten weshalb eine Temperatur von 500° C ausreichend ist. Diese stelle ich entsprechend an der Brennstation ein.
Tipp: Solltest du ein anderes Material zum Brandmalen verwenden (z.b. ein härteres Holz wie Eiche oder Esche) dann musst du gegebenenfalls eine höhere Temperatur einstellen. Mehr darüber erfährst du hier: Die richtige Temperatur einstellen.
2.) Schleifen
Bereite dein Werkstück sorgfältig vor. Hier findest du ausführliche Infos zu den empfohlenen Werkstoffen Holz und Leder für die Brandmalerei.
Mit einem Exzenterschleifer und einer feinkörnigen Schleifscheibe (z.b. 120 oder 180) bereitet man
die Oberfläche von Holz perfekt für die Brandmalerei vor
Manche Werkstoffe sollten vor der Brandmalerei möglichst fein geschliffen werden. Dadurch erzielt man ein deutlich besseres Ergebnis.
Zudem lässt es sich auf fein geschliffenem Holz wesentlich leichter arbeiten so dass man den Brennstift oder die Brennschleife mühelos und fehlerfrei über das Holz, Leder oder den Kork führen kann.
Zum Schleifen von Holz empfehle ich dir einen Exzenterschleifer. Ich verwende den Dewalt Exzenterschleifer, welcher seine Arbeit hervorragend verrichtet und das schon seit einigen Jahren. Sperrholzplatten müssen nicht geschliffen werden.
3.) Motiv aufs Werkstück übertragen
Du kannst jedes beliebige Motiv von Papier auf Holz übertragen. Am einfachsten geht das mit Pauspapier oder auch Kohlepapier genannt.
So überträgst du ein Motiv von Papier auf Holz
Auf Sperrholzplatten und anderen weichen Hölzern genügt manchmal auch einfach nur ein Stift.
Fixiere das Motiv auf dem Werkstück.
Fahre anschließend die Linien und Strukturen des Motivs mit dem Stift nach. In meinem Fall drücke ich mit dem Stift die Konturen des Schriftzugs, den ich übertragen möchte, in die Sperrholzplatte.
Tipp: Solltest du ein anderes Material zum Brandmalen verwenden (z.b. ein härteres Holz wie Eiche oder Esche) dann musst du gegebenenfalls eine höhere Temperatur einstellen. Mehr darüber erfährst du hier: Die richtige Temperatur einstellen.
4.) Brandmalen: Konturen zuerst
Jetzt kannst du mit dem Brandmalkolben die auf das Werkstück übertragenen Konturen nachfahren.
Zuerst brandmalst du die Konturen ins Werkstück
Halte den Brandmalkolben dazu wie einen normalen Kugelschreiber locker in der Hand und ziehe diesen über die Holzoberfläche. Arbeite dabei immer möglichst von oben nach unten, auf diese Weise “verhakt” die Brennschleife bzw. der Brennstift mit der Spitze nicht im Holz.
Tipp: Brennschleifen haben den Vorteil, dass sie weniger im Werkstück “verhaken”. Aber auch mit einem Brandmalkolben der eine Formspitze besitzt, können geübte Brandmaler fehlerfrei arbeiten. Übung macht den Meister!
Grundsätzlich gilt: Mit wenig Druck arbeiten verhindert Fehler und unschöne, zu tiefe Brandmale!
5.) Brandmalerei Anleitung: Schattierungen
Schattierungen in der Brandmalerei werden üblicherweise mit einer flachen Brennschleife gemacht, doch auch
mit anderen Formspitzen kann man kreative Schattierungen erwirken
Anschließend kannst du mit einer flachen Brennschleife oder einer geeigneten Formspitze die Schattierungen der Brandmalerei vornehmen. Im Beispiel habe ich eine runde Brennschleife verwendet, da ich Schattierungen nur auf kleinstem Raum vorgenommen habe.
Halte den Brandmalkolben zum Brennen von Schattierungen möglichst flach, um füllend zu arbeiten.
Tipp: Schattierungen können sehr aufwändig sein. Mit der richtigen Technik jedoch gelingen Ihnen selbst aufwändige Schattierungen problemlos. Nützlich sind hierfür flache Brennschleifen, die zum Ausfüllen von großen Bereichen hervorragend geeignet sind.
6.) Fehler korrigieren
Kleinere Korrekturen kann man problemlos mit einem 80er oder 100er Schleifpapier vornehmen. Damit lassen sich oberflächliche falsch platzierte Brandmale vom Werkstück schleifen.
Durch bedachtes Schleifen mit 80er oder 100er Körnung lassen sich kleine Fehler ausbessern
Schleife jedoch nicht zu tief und achte darauf für Holz geeignetes Schleifpapier zu verwenden.
Tipp: Fehler machen ist menschlich und überhaupt nicht schlimm. Als Anfänger der Brandmalerei muss man viel üben, damit man auch komplexe Motive möglichst fehlerfrei aufs Werkstück brennen kann.
7.) Feinschliff und Finish
Zum Schluss schleifst du nochmals mit einem sehr feinkörnigen Schleifpapier (120er oder 180er) über das Holzstück, jedoch nicht zu viel, da wir lediglich die Oberfläche fürs abschließende Finish vorbereiten möchten.
Hier verwende ich Schellack als Finish für die Brandmalerei. Es verleiht der Oberfläche einen sanften Glanz
Nachdem du das Werkstück geschliffen und den Schleifstaub entfernt hast, kannst du wahlweise dein Werkstück mit einem geeigneten Öl, Lack oder Wachs behandeln.
Achte jedoch darauf, dass du dein Werkstück in jedem Fall vor übermäßiger UV-Strahlung schützen, da die Brandmale sonst sehr schnell verbleichen würden. Ein Speziallack aber auch Öle und Wachse schützen das Holz grundlegend.
Tipp: Ich verwende meistens Holzöle auf natürlicher Basis wie zum Beispiel das Leinöl-Firnis von Oli-Natura. Ebenso super gut gefällt mir der Schellack, den ich sehr häufig als Finish einsetze.
Lasse jede aufgetragene Schicht (egal ob Lack, Öl oder Wachs) jedoch immer erst gut durchtrocknen, bevor sie weitere Produkte darauf anwenden.
Brandmalerei Anleitung als Video (Tipps und Tricks)
Ich habe mir die Mühe gemacht und ein kleines Brandmalerei Video erstellt wo ich dir weitere Tipps und Tricks zur Brandmalerei zeige. Es stellt eine sinnvolle Ergänzung zur hier aufgeführten Anleitung dar.
Literatur und Buchempfehlungen
Folgende Bücher über die Brandmalerei kann ich empfehlen. Darin findest du wertvolle Infos rund um die Brandmalerei, sowie Vorlagen und zahlreiche Tipps und Tricks: